Uhuru Peak - Kilimandscharo

Es geht um das beeindruckendste Abenteuer meines Lebens, eine Trekkingtour auf das Dach Afrikas. Das Ziel sind ein paar Holzlatten am Uhuru-Peak, die den höchsten Punkt des afrikanischen Kontinents markieren. Der Berg ist der Kibo im Kilimandscharo-Massiv, das sich majestätisch aus der weiten Savanne Tansanias erhebt.

Ostafrika und der Kilimandscharo sind schon früh in meinem Leben ein besonderer Ort für mich mit großer Anziehungskraft. Die Fernsehbeiträge von Professor Bernhard Grzimek wirken auf mich ebenso wie Ernest Hemingway mit seiner Kurzgeschichte „Schnee auf dem Kilimandscharo“.

Im Frühjahr 2008 fiel mein Entschluss, dorthin zu reisen und den „Berg des bösen Geistes“, wie ihn manche Afrikaner nennen, zu besteigen. Ich hatte Berichte gelesen und mir war klar, dass mein Vorhaben ein sehr Ehrgeiziges ist und mir viel abverlangen würde. Terminiert habe ich dann die Reise auf den Februar 2009.

Der schneebedeckte Gipfel des Kilimandscharo aus der Luft fotografiert

Die Vorbereitung

Sportlich war ich schon seit der Kindheit. Fußball und Laufsport waren meine dominierenden Sportarten. Allerdings war der Stand meiner Ausgangsperformance im April 2008 nicht vorbildlich. Der Blick in den Spiegel ließ keinen Zweifel aufkommen. Als 54-jähriger hatte ich in der letzten Zeit einige Kilos angesammelt und mein Fitness-Level war deutlich verbesserungsbedürftig. Mir war von Anfang an klar, dass der Kibo die größte Herausforderung meines Lebens sein würde. Dieses Vorhaben musste und wollte ich wirklich ernst nehmen. Da ich schon mehrere Marathonläufe absolviert hatte, wusste ich um die für mich richtige Art der Vorbereitung. Ich lebte seit fünf Jahren an der spanischen Costa-Blanca und hatte somit die allerbesten Trainingsbedingungen, denn direkt hinter der Küste türmt sich eine vielfältige und teils anspruchsvolle Bergwelt auf.

Mein Programm für sieben Monate:

370 km Laufen, 230 km Radfahren und 150 Stunden Bergwandern. Zusätzlich zwei Besteigungen des Teide (3.718m – höchster Berg Spaniens – Teneriffa).

1. Tag Machame Gate 1.849 m – Machame Camp 2.990 m

2. Tag Shira Camp 3.880 m

3. Tag Lava Tower 4.650 m und Barranco Camp 3.970 m

4. Tag Karanga Hut 4.035 m und Barafu Camp 4.540 m

5. Nacht/Morgen Uhuru Peak 5.895 m (Gipfel)

5. Tag Barafu Camp 4.540 m (kurzer Schlaf) und Mweka Hut 3.100 m

6. Tag Mweka Gate 1.635 m und Rückfahrt nach Moshi

Eine Bekannte aus Dénia hatte mich vor der Reise etwas provozierend gefragt: „Willst du dir etwas beweisen?“

Ich beantworte das gerne: „Ja, das wollte ich!“

Es war das bislang größte Abenteuer meines Lebens und ist bis heute, ich bin jetzt über 70 Jahre alt, tief in meiner Seele verankert. Ich bekomme immer noch Gänsehaut und einen Kloß im Hals, wenn ich daran denke. Und ich sage immer noch beim Wandern zu mir selbst: „Pole, Pole.“

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